Optimieren Sie Ihre Website mit den Core Web Vitals und Barrierefreiheit

In der heutigen digitalen Landschaft entscheiden Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit maßgeblich über den Erfolg einer Website. Mit den Core Web Vitals hat Google eine Reihe von Metriken eingeführt, die die Qualität der Nutzererfahrung bewerten und seit 2024 als wichtige Rankingfaktoren dienen. Doch es gibt noch einen weiteren, oft unterschätzten Aspekt, der zunehmend an Bedeutung gewinnt: Barrierefreiheit, insbesondere im Hinblick auf das neue Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG). In diesem Artikel erkläre ich die Zusammenhänge und zeige Ihnen, wie Sie Ihre Website fit für die Zukunft machen.

Die Core Web Vitals sind drei zentrale Kennzahlen, die verschiedene Aspekte der Benutzererfahrung bewerten:

1. Largest Contentful Paint (LCP): Misst die Ladezeit des größten sichtbaren Inhalts. Ein guter Wert liegt unter 2,5 Sekunden.
2. Interaction to Next Paint (INP): Bewertet die Reaktionsgeschwindigkeit der Seite auf Nutzeraktionen. Ein INP-Wert unter 200 Millisekunden ist optimal.
3. Cumulative Layout Shift (CLS): Misst die visuelle Stabilität der Seite, indem unerwartete Layout-Verschiebungen erfasst werden. Der Zielwert liegt unter 0,1.

Diese Metriken messen die technologische Grundlage einer Website und haben direkten Einfluss auf das Google-Ranking. Doch was passiert, wenn Nutzer aufgrund von Barrieren nicht auf Ihre Website zugreifen können?

Barrierefreiheit (Accessibility) bedeutet, dass Ihre Website von allen Nutzern – unabhängig von Einschränkungen oder Behinderungen – genutzt werden kann. Sie ist nicht nur eine ethische Verantwortung, sondern mit dem Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) auch rechtlich relevant.

Das BFSG, das 2025 vollständig in Kraft tritt, setzt die EU-Richtlinie 2019/882 (European Accessibility Act) in Deutschland um. Es verpflichtet Unternehmen, Dienstleistungen und digitale Produkte barrierefrei zu gestalten. Betroffen sind unter anderem:

• Websites und Apps von Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen anbieten,
• Online-Banking, E-Commerce (B2C) und
• digitale Inhalte wie Videos und Dokumente.

Unternehmen, die die Anforderungen nicht erfüllen, drohen ab 2025 Bußgelder und Imageverluste.

• Gesetzeskonformität: Die Umsetzung des BFSG ist verpflichtend und vermeidet rechtliche Konsequenzen.
• Erweiterung der Zielgruppe: Barrierefreie Websites sprechen eine größere Zielgruppe an, darunter Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen oder Nutzer mit vorübergehenden Einschränkungen.
• Positive Benutzererfahrung: Zugänglichkeit verbessert die Usability für alle Nutzer.
• SEO-Vorteile: Barrierefreiheit überschneidet sich mit SEO-Prinzipien – strukturierte Inhalte, saubere Navigation und schnelle Ladezeiten werden von Suchmaschinen belohnt.

Die Core Web Vitals und Barrierefreiheit teilen gemeinsame Ziele: eine reibungslose, positive und benutzerfreundliche Erfahrung. Hier einige Überschneidungen:

1. 1. Ladezeiten (LCP) und Zugänglichkeit
      Langsame Ladezeiten wirken sich besonders stark auf Nutzer mit Einschränkungen aus, z. B. Personen, die Screenreader verwenden oder auf mobile Datenverbindungen angewiesen sind. Die Optimierung des LCP hilft, den Zugang für alle zu verbessern.

   2. Visuelle Stabilität (CLS) und Barrierefreiheit
      Unerwartete Layout-Verschiebungen sind nicht nur ärgerlich, sondern können für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Sehbehinderungen verwirrend und hinderlich sein.

   3. Reaktionsfähigkeit (INP) und Bedienbarkeit
      Eine reaktionsschnelle Website ist besonders für Nutzer mit motorischen Einschränkungen wichtig, die möglicherweise auf assistive Technologien angewiesen sind.

So optimieren Sie Ihre Website für Core Web Vitals:

• Largest Contentful Paint (LCP):
  • Setzen Sie auf schnelle Server und nutzen Sie Caching.
  • Optimieren Sie Bilder und Medien mit modernen Formaten wie WebP.
• Interaction to Next Paint (INP):
  • Reduzieren Sie JavaScript und vermeiden Sie blockierende Ressourcen.
  • Verwenden Sie Web Worker für ressourcenintensive Prozesse.
• Cumulative Layout Shift (CLS):
  • Fixieren Sie die Größe von Bildern und Videos.
  • Vermeiden Sie dynamische Inhalte, die Layout-Verschiebungen verursachen.

So optimieren Sie für Barrierefreiheit:

• Strukturierte Inhalte:
  Verwenden Sie semantisches HTML, wie <header>, <nav> und <main>. Diese Elemente machen Inhalte für Screenreader zugänglicher.
• Alternative Texte:
  Fügen Sie jedem Bild eine beschreibende Alt-Texte hinzu.
• Tastaturnavigation:
  Stellen Sie sicher, dass Ihre Website vollständig per Tastatur bedienbar ist.
• Kontraste und Farben:
  Wählen Sie Kontrastwerte, die den WCAG-Standards (Web Content Accessibility Guidelines) entsprechen, damit Inhalte auch von Menschen mit Sehschwächen gelesen werden können.

Die Optimierung Ihrer Website für Core Web Vitals ist entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch Barrierefreiheit wird durch das BFSG nicht nur rechtlich verpflichtend, sondern auch zu einem essenziellen Bestandteil einer erfolgreichen digitalen Strategie.

Indem Sie sowohl die technische Leistung Ihrer Website verbessern als auch sicherstellen, dass sie für alle zugänglich ist, schaffen Sie eine zukunftssichere, benutzerfreundliche Plattform, die sowohl Suchmaschinen als auch Nutzer überzeugt.

Handeln Sie jetzt, um Ihre Website auf den neuesten Stand zu bringen – für ein besseres Google-Ranking und eine inklusivere digitale Welt!